+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Freitag, 29. August 2014, 14:57 Uhr

"... wenn es wirklich nicht anders geht."

Infoarchiv Norderstedt | Kehrtwende in Sachen Verkehrspolitik: Nachdem die Freie und Hansestadt alternative Verkehrskonzepte über Jahre ignoriert hatte, will der Senat jetzt den Autoverkehr reduzieren, ÖPNV und Radverkehr den Vorrang geben. Bis jetzt ist das allerdings eine reine Absichtserklärung.

Etwa 4 cm tiefes Schlagloch im Radweg

Schlagloch im Radweg entlang der Langenhorner Chaussee. Radfahren ist hier streckenweise nur im Schritttempo möglich (Foto: Infoarchiv).

"Wir alle sollten das Auto in einem Ballungsraum wie Hamburg nur noch benutzen, wenn es wirklich nicht anders geht." Mit diesen Worten umschrieb Stadtentwicklungs- und Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) vor wenigen Tagen das, was der Hamburger Senat zur Zeit in Gang setzen will: Eine Abkehr von der autozentrierten Verkehrspolitik der Vergangenheit. "Deutlich weniger Autoverkehr" sei das Ziel, "mehr Radverkehr" und eine "weiter steigende Nutzung des HVV" das Mittel. Auch Wirtschafts- und Verkehrssenator Frank Horch unterstützt die Wende, und das in einer Stadt, die bis vor kurzem stets auf den hinteren Rängen des bundesweiten "Fahrradklima-Tests" des ADFC zu finden war. "Die Zahlen geben uns Recht", sagt er, "seit Jahren geht die Nutzung des Autos zurück, während der ÖPNV stetig steigende Fahrgastzahlen verzeichnet und der Gebrauch des Fahrrads ebenfalls deutlich zunimmt."

Radstreifen entlang der Alsterkrugchaussee, Sonnenschein und blauer Himmel.

Radstreifen entlang der Alsterkrugchaussee. So wie hier soll der Radverkehr schrittweise entlang der gesamten Alsterkrugchausee auf die Fahrbahn verlegt werden. Die Frage ist nur: Wann? (Foto: Infoarchiv)

Der Weg in eine autoärmere Zukunft allerdings zeichnet sich in der Politik des SPD-Senats bislang noch nicht ab. Hier und da ein neuer Radschnellweg, vermehrt Radstreifen auf der Fahrbahn, aber keine substanzielle Erhöhung des Budgets für den Radwegebau. Busbeschleunigung und sündhaft teure U-Bahn-Pläne, aber kein Mut, die eigentlich überfällige Stadtbahn (Straßenbahn) durchzusetzen. Auch in Langenhorn ist dieses Zaudern zu beobachten: Statt den Radverkehr entlang der Langenhorner Chaussee von den hoffnungslos maroden Radwegen grundsätzlich auf die Fahrbahn zuverlegen, geschieht das nur hier und da - auf einigen hundert Metern, versuchsweise. So steht zwar die Verlegung des Radverkehrs zwischen Kreisel und Bahnhof Ochsenzoll auf die Fahrbahn unmittelbar bevor, weiter Richtung Hamburg aber sollen die Räder wieder auf die bestehenden Buckelpisten verschwenkt werden.

 

Veröffentlicht in Verkehr mit den Schlagworten Autoverkehr, Frank Horch, Hamburg, Jutta Blankau, Radverkehr, SPD