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Montag, 11. Juni 2012, 10:42 Uhr

Kaum ein Drittel der angepeilten BesucherInnen kamen

Schleswig-Holstein-Tag floppte

Olaf Harning | Von einem "vollen Erfolg" und "eindrucksvoller Werbung für Norderstedt" sprach Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU), die Veranstalter bedankten sich bei "mehr als 100.000 Besuchern". Wo die sich während des Schleswig-Holstein-Tags im Norderstedter Stadtpark versteckt haben sollen, wurde allerdings nicht verraten.

Andrang auf dem Gartenschau-Gelände - zu Pfingsten

Andrang auf dem Gartenschau-Gelände - zu Pfingsten (Foto: Infoarchiv)

Es war eng auf dem ehemaligen Gartenschau-Gelände, die Spielplätze waren voller Kinder und auf der Seepromenade tummelten sich Tausende und genossen den Blick auf den Stadtparksee ... allerdings zu Pfingsten, als die Stadtpark Norderstedt GmbH gut 20.000 BesucherInnen auf dem Gelände zählte. Am vergangenen Wochenende hingegen herrschte meist gähnende Leere auf den Plätzen und Wegen. Obwohl mehr als 300.000 BesucherInnen zum alle zwei Jahre stattfindenden Schleswig-Holstein-Tag erwartet wurden, mussten die VeranstalterInnen am Ende mediale Schwerstarbeit leisten, um das Event noch irgendwie schönzureden. Am Ende dürfte - wohlwollend gezählt - knapp ein Viertel des angepeilten Zuspruchs erreicht worden sein.

Tatsächlich hatten die ModeratorInnen der NDR-Bühne erhebliche Mühe, um aus der geringen Besucherschaft überhaupt ZuhörerInnen für die zahlreichen Bands zu akquirieren. So fanden sich zu bester Zeit am Samstagnachmittag gerade einmal 40 Menschen ein, um der Hamburger Band Adam & Ela zu lauschen, der Festumzug am Sonntag wurde nur von wenigen Hundert Menschen beobachtet und das groß angekündigte "Freundschaftssingen" mit einer "musikalischen Kette rund um den See des Stadtparks" endete im totalen Fiasko: Mit ebenfalls nur 30 TeilnehmerInnen, davon mehr als zur Hälfte die OrganisatorInnen selbst, zog sich das Grüppchen schließlich auf die kleine "Seebrücke" zurück, um wenigstens diese zu einem Drittel auszufüllen. Hier ein paar private Eindrücke von den Geschehnissen:

Der Flop hatte sich bereits frühzeitig angekündigt, als am Freitagabend zum Auftritt von Kim Wilde, immerhin weltweit bekannten Pop-Ikoneder 80er Jahre, nur zwischen 4.500 (NDR) und 6.000 (Norderstedter Zeitung) BesucherInnen kamen. Am Samstag verrieten dann leere Parkplätze und ein fast überflüssiger Shuttle-Verkehr von Norderstedt-Mitte aus, dass der Schleswig-Holstein-Tag alles andere als überlaufen war. Dass die VeranstalterInnen am Ende dennoch von Erfolgen und "mehr als 100.000 Besuchern" sprachen, ist wohl ausschließlich der "Abteilung Werben & Blenden" zu verdanken.

Vielleicht war das Wochenende ja ein Hinweis darauf, dass zumindest die NorderstedterInnen ihren Stadtpark vor allem zur Erholung brauchen - und eben nicht für Massenaufläufe mit Event-Charakter.