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Freitag, 4. November 2011, 19:23 Uhr

Zwei Drittel stimmen gegen Bebauungsplan

Langenhorn73 offenbar gestoppt

Infoarchiv Norderstedt | Die Entscheidung scheint gefallen: Rund zwei Drittel der insgesamt 37.000 TeilnehmerInnen am Bürgerentscheid über den Bebauungsplan Langenhorn73 haben sich nach Angaben der Initiative Stoppt Langenhorn73 gegen den Plan und damit gegen Abriss und Neubau der Wulffschen Siedlung entschieden.

Ein Schild wird Realität.

Ein Schild wird Realität: Zwei Drittel der TeilnehmerInnen am Bürgerentscheid stimmten gegen den Bebauungsplan Langenhorn73.

Dem Entscheid voraus gegangen war ein monatelanger, öffentlich ausgetragener Streit über die Pläne der Eigentümer, aus den zur Zeit 546 günstigen, kleinen- in den nächsten 20 Jahren mehr als 650 größere und teurere Wohnungen zu machen. Dafür sollten die stark sanierungsbedürftigen Wohnblöcke schrittweise abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. War die Kritik an den Plänen zunächst vor allem von AnwohnerInnen aus den benachbarten Einzelhaussiedlungen ausgegangen, fanden sich am Ende auf beiden Seiten des Konflikts MieterInnen und AnwohnerInnen gleichermaßen.

Bis auf DIE LINKE hatten zuvor alle Parteien in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord für die Pläne der Eigentümer gestimmt, weil in Hamburg zur Zeit tausende Wohnungen fehlen. GAL-Kommunalpolitiker Michael Werner-Boelz reagierte dann auch enttäuscht auf das Ergebnis: "Das zeigt, wie schwierig es ist, in Hamburg für zusätzlichen Wohnraum zu sorgen. Die von Wohnungsbauvorhaben bedrohten Kleingartenkolonien in Groß Borstel, dem Hebebrandquartier und am Opernfundus in Barmbek könnten das Ergebnis als Ermutigung auffassen". Die GAL, so Werner-Boelz weiter, respektiere die Abstimmung aber. Für die betroffenen Mieter der Wulffschen Siedlung bleibe zu hoffen, dass "ihr dringend renovierungsbedürftiger Wohnraum modernisiert wird, obwohl dies laut Eigentümer unwirtschaftlich ist. Andernfalls", so der Politiker weiter, "drohen die Mieter die Leidtragenden dieses Bürgerbegehrens zu werden."