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Mittwoch, 16. September 2015, 17:29 Uhr

"Kein Werben für´s Sterben"

Stadtmitarbeiter, Holzsarg und grünes Auto des Betriebshofs.

Beschlagnahmt: Der Sarg samt Aufschrift "Probeliegen für zukünftige Bundeswehr-SoldatInnen" auf dem Weg zum Betriebshof der Stadt (Foto: DIE LINKE).

Infoarchiv Norderstedt | Mit einem Sarg und dem Motto "Probeliegen für zukünftige Bundeswehr-SoldatInnen" haben am Freitag Mitglieder der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK) und der LINKEN gegen einen Stand der Bundeswehr auf der Jungen Messe vor dem Rathaus protestiert. Erst lagen Schüler im Sarg, dann wurde es putzig ...

Sarg mit Deutschland-Flagge auf dem Rathausmarkt, darum Diskutierende

Schon auf dem Rathausmarkt sorgte der Sarg für rege Diskussionen (Foto: DIE LINKE).

Der Grund: Nach gut einer Stunde gesellten sich eine Beamtin des Norderstedter Ordnungsamtes und wenig später auch die Polizei zu den Bundeswehr-Kritikern und forderten die "Sargträger" zum Verlassen des Rathausmarktes auf. Während ein parallel betriebener Infostand der LINKEN unbehelligt blieb, wurden Detlef Mielke und René Senenko zunächst an die Rathausallee komplimentiert. Als sie auch dort weiter für ein Probeliegen warben, schritten die Ordnungskräfte ein und beschlagnahmten das "Erdmöbel". Begründung: Die Aktion sei nicht angemeldet, der ordnungsgemäß beantragte Infostand decke die Aktion nicht ab. Auf einem städtischen Fahrzeug mit der Aufschrift "Norderstedt - eine Idee voraus" wurde der Sarg schließlich abtransportiert.

Mit der Aktion wollten Mielke, Senenko und einige LINKEN-Politiker um ihren Norderstedter Fraktionschef Miro Berbig dagegen protestieren, dass der Bundeswehr im Rahmen der Jungen Messe Gelegenheit gegeben wird, um SchülerInnen zu werben. "Werben für´s Sterben" bringt die DFG-VK die Kritik auf den Punkt und auch Berbig ist über den Auftritt der Wehr not amused: "Wir lehnen Werbe- und Rekrutierungsversuche der Bundeswehr an Schulen, bzw. vor Schülerinnen und Schülern ab. Insbesondere mit Blick auf eine verstärkte Orientierung der Bundeswehr hin zu Interventionskriegen, muss die Anwerbung junger Leute unterbunden werden.

Der Sarg wurde Anfang der Woche zur Abholung freigegeben.

2 Kommentare zu diesem Artikel

25.09.2015, 13:09 Uhr Wolfgang Sedlatschekklasse Aktion

Vielen Dank für die Aktion. Vom Krieg in Afghanistan ( Milliardenkosten und quasi Null Effekt und weiteren Kosten durch eine dadurch ausgelöste Flüchtlingswelle ) bis hin zu solchen Aktionen kann nicht oft genug auf die Verfehlungen der Bundeswehr ( durch den Bundestag legitimiert ) hingewiesen werden.

18.09.2015, 17:06 Uhr FalmineOrdnungsamtler, wo bleibt Dein Fingerspitzengefühl?

"Probeliegen" - eine wirklich geniale Aktionsidee! Da ist es absolut nicht nachzuvollziehen, dass selbst im öffentlichen Raum, ohne andere zu behindern, ein Sarg nicht hin- und hergefahren werden darf. Das ist doch das kleinste mit menschlichem Auge noch wahrnehmbare Karo! Für diese Überreaktion sollte sich der Oberbürgermeister bei den beiden Sargträgern entschuldigen.