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Samstag, 18. April 2015, 16:00 Uhr

Begrenzte Badefreuden

Bademeister von hinten mit organgenem Hemd und Freibad-Aufdruck vor dem See

Knapp 27.000 Badegäste zieht der Itzstedter See jährlich an. Jetzt "begrenzte" der Amtsausschuss ihre Zahl auf 30.000 (Foto: Infoarchiv).

Infoarchiv Norderstedt | Die Temperaturen steigen, die Freibadsaison steht unmittelbar bevor, doch in Itzstedt werden die Badefreuden mit gemischten Gefühlen gesehen: Weil der dortige See als belastet gilt, wurde die Zahl der Gäste nun vom Amtsausschuss begrenzt. Ein bisschen.

Freibad Itzstedt

Er gilt als schöne und preisgünstige Alternative zu teuren Spaßbädern, der rund 14 Hektar große Itzstedter See. Auf halber Strecke zwischen Norderstedt und Bad Segeberg lockt er sowohl Tagesbesucher, als auch die Gäste der drei Itzstedter Campingplätze (!) ein.

 

Am 15. Mai öffnet das Itzstedter Freibad wieder seine Pforten und ist fortan bis Mitte September von 9 bis 20 Uhr geöffnet - in der Hauptsaison sogar bis 21 Uhr.

 

Die Eintrittspreise schwanken zwischen einem (Kinder bis 16 Jahre) und drei Euro (Erwachsene), dazu gibt es zahlreiche Sondertickets.

Nur noch 30.000 Menschen dürfen nämlich künftig das Nass des Itzstedter Sees zur Abkühlung nutzen - pro Jahr versteht sich und im Zehnjahresschnitt bis einschließlich 2025. Hintergrund der Maßnahme ist der hohe Nährstoff- und Phosphatgehalt des Wassers, der indirekt zu Sauerstoffmangel führt und zuletzt 2010 ein größeres Fischsterben zur Folge hatte.

Ein festes Besucherlimit von 25.000 Badegästen pro Jahr, wie es vom zuständigen Landesamt und der Unteren Naturschutzbehörde gefordert worden war, lehnte der Amtsausschus hingegen ab. Zu tief saß die Angst, das beliebte Itzstedter Freibad bei einem "Super-Sommer" schon Ende August schließen, Badegäste abweisen zu müssen. Mit Blick auf die zuletzt 26.788 Gäste pro Jahr (Zehnjahresschnitt 2004 - 2014) dürfte sich die nun beschlossene Obergrenze von 30.000 Menschen daher eher als theoretische erweisen.

Nach dem Fischsterben des Jahres 2010 hatte ein Gutachten ergeben, dass die Belastungen des ohne natürliche Zu- oder Abflüsse ausgestatteten Gewässers zu immerhin 29 Prozent dem Badebetrieb anzulasten sind. 38 Prozent der Schadstoffeinträge entfallen auf die Landwirtschaft, 33 Prozent sind auf Niederschläge zurückzuführen.

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