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Sonntag, 26. Mai 2013, 18:13 Uhr

"WIN" überrascht mit starkem Ergebnis

In Segeberg alles beim alten: Die CDU, dann lange nichts

Rathaus Norderstedt

Geschichte wird gemacht: Das Rathaus ist bei den Kommunalwahlen bunter geworden (Foto: Infoarchiv)

Infoarchiv Norderstedt | Wer hätte das gedacht: Geradezu dominant hat sich die CDU bei den heutigen Kommunalwahlen im Kreis Segeberg durchgesetzt und erreicht fast 44 Prozent. In Norderstedt wird´s künftig spannend: Für Schwarz-Gelb reicht es hier nicht mehr, die aus einer Fluflärm-Initiative gebildete Wählergemeinschaft "Wir in Norderstedt" zieht mit gut 7 Prozent der Stimmen in die Stadtvertretung ein.

Ergebnis Kreis Segeberg

CDU           43,7% +1,6 25 Sitze
SPD 29,0% +2,7 15 Sitze
Grüne 14,2% +2,8 8 Sitze
FDP 6,1% -5,7 3 Sitze
PIRATEN 3,5% +3,5 2 Sitze
DIE LINKE 3,1% -4,3 2 Sitze
Sonstige 0,5% -0,5  

Katastrophal hingegen das Abschneiden von FDP und DIE LINKE, Enttäuschung auch bei der SPD. Vor allem die SozialdemokratInnen hatten sich von den Kommunalwahlen ein deutliches Stimmen-Plus versprochen, was sie aber am Wahltag sowohl absolut, als auch relativ verpassten. Reichte es im Kreis noch für Zuwächse und 29,0% der Stimmen, gaben die Sozis in Norderstedt sogar leicht nach und kommen nach aktuellen Zahlen nur noch auf 30,2% (-0,1).

Dennoch könnte es im Segeberger Kreistag künftig zu einem Patt mit Schwarz-Gelb (28 Sitze) kommen, denn neben der SPD (16) und den Grünen (8) schaffte auch die Piratenpartei (2) und ganz knapp DIE LINKE (2) den Einzug in Fraktionsstärke. Sowohl die Liberalen, als auch Heinz-Michael Kittler und die Linksfraktion wurden von den WählerInnen glatt, bzw. mehr als halbiert. Ohne jede Chance blieben Einzelbewerber Joachim Dose (0,3%) und die Rechtspopulisten von "Wir sind das Volk" (WSDV, 0,2%).

Ergebnisse Norderstedt

CDU 39,3% +1,0 19 Sitze
SPD 30,2% - 0,1 14 Sitze
Grüne 13,7% +1,4 6 Sitze
WIN 7,3% +7,3 3 Sitze
FDP 4,9% - 5,9 2 Sitze
LINKE 4,3% - 4,1 2 Sitze
WSDV 0,3% +0,3  

* Die Grünen waren 2008 nicht angetreten, wir haben ihr Ergebnis aber mit der in Auflösung befindlichen GALiN verglichen.

Derweil brechen in der Norderstedter Stadtvertretung künftig andere Zeiten an, denn CDU und FDP alleine haben ihre Mehrheit trotz gestärkter Union verloren. Nur noch auf 4,9% kommen hier die Liberalen, die 2008 mit 10.8% der Stimmen überrascht hatten. Während DIE LINKE mit 4,3% nur knapp Fraktionsstärke erreichte, überstanden die erstmals wieder angetretenen Bündnisgrünen die Wirren um das Aus der GALiN bei 13,7% Wählerstimmen ohne Blessuren. Als "Überraschung mit Ansage" kann der starke Auftritt der Wählerinitiative "Wir in Norderstedt" betrachtet werden.

Der WIN ist es offenbar gelungen, sich neben dem Fluglärm-Thema auch als Sammelbecken für Protestwähler anzubieten, dafür wird sie mit 7,3% künftig drei StadtvertreterInnen stellen und in allen Ausschüssen vertreten sein. Am besten schnitt die WIN im Wahllokal der Grundschule Niendorfer Straße an, dort erreichten die FluglärmgegnerInnen 23,9% und landeten damit nur knapp hinter der SPD (24,1%). Entgegen ersten Einschätzungen warb die WIN ihre WählerInnen in allen politischen Lagern ab, vor allem aber bei den Grünen. Im Vorfeld der Wahlen war die Wählerinitiative vor allem als Problem der CDU gesehen worden. Bleibt abzuwarten, wie sich die Gruppe aus dem Stadtteil Garstedt in den ihr bislang fremden Themenbereichen positioniert, beispielsweise im Sozial- oder Jugendhilfeausschuss. Davon wird abhängen, ob der Verlust der Mehrheit für Schwarz-Gelb in Norderstedt auch geänderte Verhältnisse mit sich bringt.