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Donnerstag, 21. Mai 2009, 2:00 Uhr

Vorsicht, es wird gegoogelt!

Suchmaschinen-Gigant fotografiert und veröffentlicht sämtliche Straßenzüge

Info Archiv Norderstedt | Nach ersten, heftigen Protesten hat die "Suchmaschine" google im Streit um die Bild-Erfassung aller Straßenzüge in Deutschland mittlerweile schriftlich garantiert, den datenschutzrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, die der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar in einem 12-Punkte-Katalog zusammengefasst hatte. So würden etwa Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich gemacht, die zuvor von den google-Fahrzeugen mit sogenannten 360-Grad-Kameras aufgenommen wurden.

Trotz dieser Zusicherung rät das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein grundsätzlich dazu, einen Formlosen Widerspruch gegen google streetview einzulegen. Dabei ist es unerheblich, ob google bereits Aufnahmen angefertigt hat oder dies lediglich plant. Außerdem können sich nicht nur Besitzer-, sondern auch Mieter eines Hauses auf diese Weise wehren. In den Widersprüchen sollte das bewohnte Gebäude mit konkreter Adresse benannt- und deutlich gemacht werden, dass man dem Unternehmen jedwede Nutzung von Aufnahmen dieses Gebäudes untersagt. Eine Begründung für den Widerspruch ist hingegen nicht nötig. Die Widersprüche sind zu richten an

  • streetview-deutschland@google.com
  • oder postalisch an Google Germany GmbH, Betr. Street View, ABC-Straße 19, 20354 Hamburg

google will mit seinem Online-Angebot Streetview Schritt für Schritt alle Straßenzüge in Deutschland durch Tausende aneinandergereihte Fotos dokumentieren. Im Erfolgsfalle könnte man dann weltweit Häuser und Straßen im Internet betrachten, beispielsweise um Immobilienkäufe vorzubereiten, oder auch um zu gucken, wie die eigene Tochter am Studienort wohnt. Datenschützer sehen darin eine erhebliche Beeinträchtigung der informellen Selbstbestimmung und lehnen Streetview ab.

Bei all den Widersprüchen und negativer Publicity macht dem Suchmaschinen-Giganten aber vor allem und immer wieder die Tatsache zu schaffen, dass man nicht alternativlos ist: So konkurriert nicht nur yahoo mit einem aktuellen Marktanteil von rund 10% mit google, auch kleinere Firmen bieten ihre Suchdienste feil. Probt man beispielsweise das Angebot von ask, überrascht die "treffernähe" zur gleichen Eingabe bei google - tatsächlich ist kaum ein Unterschied zu erkennen. Einen guten Überblick bot erst kürzlich das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Ohne Druck kennt google keine Grenzen: Hier eine "Straßenansicht" aus dem Street-View-Programm in den USA

Veröffentlicht in Repression/Antirepression mit den Schlagworten Schleswig-Holstein