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Samstag, 9. November 2002, 1:00 Uhr

Gedenken an Pogromnacht

Kranzniederlegungen an KZ-Gedenkstätte Wittmoor

Olaf Harning | Die Veranstaltung war - wie in den vergangenen Jahren - vom Norderstedter Verein "Chaverim - Freundschaft mit Israel" organisiert worden. Neben Angehörigen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA) nahm auch Stadtvertreter Wolfgang Kelm (SPD) teil und legte gemeinsam mit der Chaverim-Vorsitzenden Heike Linde-Lembke einen Kranz am Gedenkstein nieder. Anschließend führte auch die VVN/BdA eine Kranzniederlegung durch. Linde-Lembke setzt sich in Norderstedt seit langem für die mahnende Erinnerung an den Holocaust ein und unterschrieb zuletzt auch einen Aufruf, der sich in scharfer Form von antisemitischen Parolen aus Reihen der FDP distanzierte.

Das Außenlager des KZ Neuengamme bestand zwischen dem 31. März 1933 und 18. Oktober selbigen Jahres und damit relativ früh. Mit wenigen Ausnahmen wurden hier hauptsächlich "Politische" konzentriert, die kurz nach der Machtübernahme der Nazis inhaftiert worden waren. In diesem Frühstadium des deutschen Faschismus war es den Gefangenen sogar noch möglich, für bessere Haftbedingungen zu streiken und sich mit Forderungen durchzusetzen. Nach der Schließung des Lagers wurden die bis zu 140 Häftlinge ins KZ Fuhlsbüttel (KoLaFu) überführt, in dem wesentlich härtere Bedingungen herrschten.

Der Verein "Chaverim - Freundschaft mit Israel" machte vor allem in den letzten Monaten wieder von sich reden, als er eine vielbeachtete Veranstaltungsreihe zur Solidarität mit Israel in Norderstedt präsentierte.

Veröffentlicht in Geschichte mit den Schlagworten FDP, Norderstedt, SPD